Der Name "sound:frame" steht seit Beginn an für die gleichwertige Verbindung aus Musik und (Bewegt)bild. Entgegen der Annahme "frame" solle mit dem Begriff "Rahmen" übersetzt werden, steht "frame" vielmehr für "Kader", also für das Einzelbild eines Films.
Der visuellen Ebene wird demnach nicht eine rahmende Funktion zugewiesen, mit der sie von vielen Seiten oft stiefmütterlich bedacht wird. Sowie ein „sound“ den Bruchteil eines Musikstücks oder Tracks ausmacht, so fungiert ein "frame" als Einzelteil eines Bewegtbildes und bildet damit einen kleinen Teil eines Zusammenspiels. Der musikalischen Ebene kommt dieselbe Bedeutung zu wie der visuellen. Die Interkreativität, das Zusammenspiel mehrerer Sparten ist es, die das Festival und seinen Gedanken ausmachen. Neben der Audio:Vision hat in den letzten Jahren auch deren Zusammenführen mit künstlerischen Genres wie der Architektur, dem Design, der Literatur oder der klassischen Musik für das Festivalprogramm an Bedeutung gewonnen.
sound:frame geht in jedem Jahr tiefer in die Materie und stellt sich sukzessive neuen Fragestellungen. Wurde mit „evolution remixed!“ 2009 ein Rückblick in die Geschichte der audio:visuellen Kunst gewagt, und die technologische und künstlerische Strategie des Remix diskutiert, so stand mit dem Titel „dimensions“ 2010 der Raum und die audio:visuelle Auseinandersetzung mit räumlichen Strukturen und Gegebenheiten im Blickfeld. 2011 wurde unter dem Thema „perFORMance“ diskutiert, welche Bedeutung die Prozesshaftigkeit und Performativität für audio:visuelle Ausdrucksformen und deren FORMal-ästhetische Ausprägungen hat. sound:frame möchte 2012 Bedingungen transparenter machen, die nur selten im Vordergrund stehen, und dabei sowohl konkret auf das Konstrukt Festival als auch allgemein auf aktuelle kulturelle Tendenzen eingehen.
Um diese Fragen in verschiedenen Kontexten und Ausformungen betrachten und diskutieren zu können, umfasst das Festival in jedem Jahr diverse Formate wie Ausstellungen, Live Events, Workshops, Screenings und Diskurs-Programme. sound:frame versteht sich als Plattform, die aktuelle künstlerische Strömungen sichtbar machen kann. Das Festival soll Platz für die internationale Vernetzung audio:visueller KünstlerInnen bieten und möchte damit künstlerische, formale und inhaltliche Innovationen erleichtern.